Schilling

Schilling
Schil|ling ['ʃɪlɪŋ], der; -s, -e <aber: 30 Schilling>:
Währungseinheit in Österreich (bis 2001):
das Heft kostete 7 Schilling; sie hatte nur noch 30 Schilling.

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Schịl|ling 〈m. 1; nach Zahlenangaben Pl.: -〉
1. 〈Abk.: S, öSfrühere österr. Währungseinheit, 100 Groschen
2. 〈eindeutschend für〉 Shilling
3. kleine mittelalterl. Münze
4. 〈etwa 14. bis Ende 19. Jh.〉 kleine nddt. Münze
[<ahd. skilling, engl. shilling, got. skilliggs, gemeingerman. Münzname, bei den Goten Bez. des oström. „Goldsolidus“ <germ. *skilling, älter *skildling mit der Grundbedeutung „eine Art Schild“; vermutl. zu got. skildus „Schild“]

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Schịl|ling , der; -s, -e <aber: 30 Schilling> [mhd. schillinc, ahd. scilling, H. u., viell. eigtl. = schildartige Münze, zu 1Schild]:
1. Währungseinheit in Österreich vor der Einführung des Euro (1 Schilling = 100 Groschen; Abk.: S, ö. S)
das Heft kostet 20 S.;
er hatte nur noch ein paar -[e].
2. alte europäische Münze.
3. Shilling.

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I
Schilling
 
[althochdeutsch scilling, vielleicht zu scilt »Schild«], seit dem 8. Jahrhundert Rechnungsmünze (Solidus) im karolingischen Münzsystem, 12 Pfennig (Denare) = 1 Schilling, 20 Schilling = 1 Pfund. Als Geldstück wurde der Schilling erstmals 1266 in Frankreich ausgeprägt (Groschen). Dieses 12-Pfennig-Stück behielt in Süd-, Südwest- und Norddeutschland, Österreich und der Schweiz den Namen Schilling, wobei sich die Unterteilung in 12 Pfennig schon im 14. Jahrhundert territorial veränderte (es gab z. B. auch Schillinge zu 6, 8, 10 Pfennig, in Bayern galt der »lange Schilling« zu 30 Pfennig). Im Deutschen Reich waren die Haupttypen des Schillings der lübische Schilling (Doppelschilling), der sundische Schilling (= ½ lübischer Schilling), der süddeutsche Schilling, der fränkische Schilling, der westfälische Schilling und der preußische Schilling. Nach Einführung des Talers galt in Norddeutschland 1 Taler = 32 Schilling (nach der Kipper-und-Wipper-Zeit in verschiedenen Gebieten auch 48 Schilling). In Norddeutschland wurden 16 Schilling als Mark bezeichnet. Letztmalig geprägt wurde in Deutschland eine Schillingmünze 1855 von der Freien und Hansestadt Hamburg. In Österreich war der Schilling von 1924 bis zur Einführung des EuroWährungseinheit (Abkürzung S, öS), 1 Schilling = 100 Groschen. In Somalia und Uganda gilt der Schilling, gekoppelt mit der Landesbezeichnung, weiterhin als Währungseinheit: Somalia-Schilling (Abkürzung So.Sh.), Uganda-Schilling (Abkürzung U.Sh.). (Shilling, Skilling)
 
II
Schịlling,
 
1) Johannes, Bildhauer, * Mittweida 23. 6. 1828, ✝ Klotzsche (heute zu Dresden) 21. 3. 1910; Schüler von F. Rietschel und E. Hähnel, war in Dresden ab 1868 Professor an der Akademie. Seine Werke (u. a. das Niederwalddenkmal) stehen in der Tradition von C. D. Rauch.
 
 
 2) Niklaus, schweizerischer Filmregisseur, * Basel 23. 4. 1944; ab 1963 Kameraassistent und -mann in Zürich, ab 1965 in München; seit 1971 Spielfilme.
 
Filme: Nachtschatten (1971); Die Vertreibung aus dem Paradies (1976); Rheingold (1977); Der Willi-Busch-Report (1979); Zeichen und Wunder (1982); Der Westen leuchtet! (1982); Die Frau ohne Körper und der Projektionist (1983); Dormire (1984); Der Atem (1989); Deutschfieber (1992); Die blinde Kuh (1995).
 
 3) Tom, Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor, * Esperstedt (Kreis Artern) 23. 1. 1928; studierte u. a. bei Dore Hoyer und Mary Wigman, war Solotänzer in Dresden und Leipzig, 1956-64 Ballettdirektor in Dresden und 1965 Chefchoreograph sowie 1991-93 künstlerischer Leiter des Tanztheaters der Komischen Oper Berlin; bearbeitete in seinen Choreographien u. a. ältere (literarische) Werke vor dem Hintergrund gegenwartsbezogener Themen.
 
Choreographien: Abraxas (1966); Phantastische Sinfonie (1967); Schwarze Vögel (1975); Schwanensee (1978); Ein neuer Sommernachtstraum (1981); Wahlverwandtschaften (1983); Orpheus-Stationen (1988); Aschenbrödel (1991).
 
 
B. Köllinger: Tanztheater. T. S. u. die zeitgenöss. Choreographie (Berlin-Ost 1983).

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Schịl|ling, der; -s, -e <aber: 30 Schilling> [mhd. schillinc, ahd. scilling, H. u., viell. eigtl. = schildartige Münze, zu 1Schild]: 1. Währungseinheit in Österreich (1 Schilling = 100 Groschen): das Heft kostet 20 S.; er hatte nur noch 20 -e; Zeichen: S, ö. S. 2. alte europäische Münze. 3. Shilling.

Universal-Lexikon. 2012.

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